Velbert, Bürgerhaus Langenberg

Orgel von Paul Faust (Schwelm), 1917.


Bildersammlung Gabriel Isenberg (Quelle unbekannt)
Bildersammlung Gabriel Isenberg (Quelle unbekannt)

Das Kultur- und Veranstaltungsgebäude Historisches Bürgerhaus Langenberg geht auf eine Stiftung des Seidenfabrikanten Adalbert Colsmann und seiner Frau Sophie zurück, das in den Jahren 1913 bis 1916 erbaut wurde. Zur Grundausstattung gehört auch die Orgel im großen Saal mit ihrem markanten, nach innen gewölbten Jugendstil-Prospekt. Sie wurde von der Barmener Orgelbaufirma Paul Faust errichtet und am 24. Juni 1917 eingeweiht.

Die Disposition wurde im Laufe der Zeit mehrfach verändert und im neobarocken Sinne „aufgehellt“. 1977 erhielt die Orgel von der Schwelmer Orgelbau KG Jürgen Dahlbüdding einen neuen, fahrbaren Spieltisch und elektrische Trakturen.

Während der umfassenden Sanierungsarbeiten am Gebäude wurde die Orgel in den Jahren 2003 bis 2016 ausgelagert und anschließend durch die Orgelbauwerkstatt Romanus Seifert & Sohn (Kevelaer) nach Instandsetzung unverändert wieder eingebaut; auf eine Rückführung auf den Ursprungszustand verzichtete man leider aus Kostengründen. Auch seitdem wird die Orgel im Kulturbetrieb des Gebäudes eher stiefmütterlich behandelt, und die klimatischen Bedingungen im Saal setzen der Funktionssicherheit des Instruments zu. Im Sinne des Instruments wäre es wünschenswert, seinen ursprünglichen, spätromantischen Klangcharakter wiederzuerwecken und der größten erhaltenen nicht-kirchlichen Orgel Deutschlands wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Letztlich stellen auch die nur acht Setzerkombinationen eine Einschränkung für angemessene Konzertvorträge auf der Orgel dar. Die pneumatischen Kegelladen sind über elektrische Trakturen mit dem Spieltisch verbunden.

I. HAUPTWERK | C–g³

Bordun 16’

Prinzipal 8’

Großgedeckt 8’

Rohrflöte 8’

Salicional 8’

Rohrflöte 4’

Oktave 4’

Quinte 2 2/3’

Oktave 2’

Mixtur 5f. 2’

Tuba 8’

II-I

III-I

II-I 4’

III-I 4’

II. POSITIV | C–g³

Gedackt 16’

Liebl. Gedeckt 8’

Quintadena 8’

Praestant 4’

Flöte 4’

Oktave 2’

Terz 1 3/5’

Nasat 1 1/3’

Scharff 4f. 2/3’

Terzzimbel 3f. 1/6’

Oboe 8’

Tremulant

III-II

III. SCHWELLWERK | C–g³

Holzflöte 8’

Gemshorn 8’

Zartgeige 8’

Nachthorngedackt 8’

Prinzipal 4’

Nachthorn 4’

Quintflöte 2 2/3’

Oktave 2’

Querflöte 2’

Terzflöte 1 3/5’

Sifflöte 1’

Mixtur 4-6f. 1’

Trompete 8’

Rankett 8’

Kopfregal 4’

Tremulant

PEDAL | C–f¹

Prinzipal 16’

Subbaß 16’

Zartbaß 16’ [Transm.]

Quintbaß 10 2/3’

Oktavbaß 8’

Sanftbaß 8’ [Transm.]

Choralbaß 4’

Oktave 2’ [Transm.]

Rauschpf. 4f. 2 2/3’

Posaune 16’

Trompete 8’ [Transm.]

Rankett 8’ [Transm.]

Kopfregal 4’ [Transm.]

I-Pedal

II-Pedal

III-Pedal


Achtfache Setzeranlage mit Tutti und Nulltaster, Registercrescendo mit Crescendostandanzeige, Koppeln auch als Pistons, Einzelabsteller.

Elektrisch gesteuerte elektropneumatische Kegelladen.

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D-42555 Velbert-Langenberg | Hauptstraße 64


Quellen und Literatur: Orgelbau Paul Faust Archivbestand ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 172 | Diese Orgel habe ich am 07.08.2003 besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 16.11.2024.