Elisabethfehn, St. Elisabeth

[bis 2018: Dahlbruch, ev. Kirche]

Orgel von Emanuel Kemper & Sohn (Lübeck), 1954.


© Gabriel Isenberg, 21.02.2020
© Gabriel Isenberg, 21.02.2020

Die Orgel wurde 1954 für die im gleichen Jahr fertiggestellte evangelische Kirche in Hilchenbach-Dahlbruch von der Fa. Emanuel Kemper & Sohn (Lübeck) erbaut. Etwa zeitgleich waren auch die großen evangelischen Kirchen in Siegen durch neue Orgeln der Fa. Kemper ausgestattet worden; bei der Planung war der Orgelsachverständige Helmut Winter (1926–1986) federführend beteiligt, der zusammen mit dem Akustiker Werner Lottermoser (1909–1997) Wege suchte, neue Orgeln wieder an den Klangidealen des Barock auszurichten. Die Dahlbrucher Orgel gehörte zu den ersten wieder nach dem mechanischen Schleiladensystem erbauten Instrumenten der Nachkriegszeit. Vor allem im gekoppelten Spiel waren die Trakturen sehr schwergängig.

2001 erfolgte eine Überholung und Dispositionsänderung durch die Fa. Orgelbau Hans Peter Mebold in Siegen. Dabei wurden auch die beiden Zungenstimmen ausgetauscht. Anfang 2016 wurde die Dahlbrucher Kirche aufgegeben, die Orgel stand zum Verkauf und wurde 2018 nach Elisabethfehn übertragen. (Als neuer Gottesdienstraum in Dahlbruch wurde das ev. Gemeindezentrum eingerichtet, wo heute eine Digitalorgel verwendet wird.)

Die St.-Elisabeth-Kirche in Elisabethfehn bei Barßel geht auf einen Kapellenbau von 1921 zurück. Sie wurde 1960/61 durch den Architekten Gerd Rohling (Cloppenburg) um ein Querschiff mit neuem Altarraum erweitert. 1938 hatte die Fa. Anton Feith aus Paderborn eine kleine Orgel mit sechs Registern auf pneumatischen Kegelladen für die Kapelle in Elisabethfehn geliefert. Diese wurde 1972 durch die Erbauerfirma zu einem zweimanualigen Werk erweitert. Ein erneuter Umbau erfolgte 1986 durch die Nachfolgefirma Siegfried Sauer (Höxter); das Instrument hatte nun 17 Register auf zwei Manualen und Pedal mit elektropneumatisch gesteuerten Kegelladen. Für die Klangentwicklung im Kirchenraum problematisch war die Aufstellung eines Großteils des Pfeifenwerks im Turmbogen, und auch die elektropneumatische Steuerung erwies sich als fehleranfällig. So fiel die Entscheidung zum Ersatz des bestehenden Instruments durch eine vollmechanische Schleifladenorgel, die zudem weiter in den Raum hinein ragt.

Die Übertragung der zu diesem Zweck erworbenen Kemper-Orgel von Dahlbruch nach Elisabethfehn übernahm der aus Elisabethfehn stammende Orgelbauer Willehard Schomberg (jetzt Friesoythe-Kamperfehn). Am 6. Mai 2018 erfolgte die Wiedereinweihung der überholten Orgel.

I. RÜCKPOSITIV | C–g³

Gedackt 8'

Rohgedackt 4'

Prinzipal 2'

Nasat 1 1/3'

Terz 4/5' [rep. bei fis²]

Scharf 4f.

Schalmey 8' [bis 2001 Vox humana]

Tremulant RP

II. HAUPTWERK | C–g³

Quintadena 16'

Prinzipal 8'

Spillpfeife 8'

Oktave 4'

Querflöte 4'

Waldflöte 2'

Mixtur 5f.

Koppel I–II

PEDAL | C–f¹

Untersatz 16'

Prinzipal 8'

Oktave 4'

Nachthorn 2'

Rauschwerk 6f.

Corno 16' [bis 2001 Dulzian 16']

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade.

Die Orgel in Dahlbruch (bis 2018):

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D-57271 Hilchenbach-Dahlbruch | Ecke Hochstraße/Ernst-August-Platz

Die Orgel in Elisabethfehn (ab 2018):

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D-26676 Barßel-Elisabethfehn | Ramsloher Straße 2b


Quellen und Literatur: Hermann J. Busch, Die Orgeln des Kreises Siegen, Berlin 1974, S. 70 ⋄ Fritz Schild, Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln im Gebiet der Katholischen Kirche im Oldenburger Land, Wilhelmshaven 2011 (unveröff.), S. 91 ⋄ Orgelsachverständigen-Unterlagen des BMO Vechta ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 89 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 10.05.2000 in Dahlbruch gespielt, in Elisabethfehn habe ich sie erstmals am 21.02.2020 besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 18.09.2023.