Kempen, Thomaskirche

Orgel von Leon Verschueren (Heythuysen), 1991.


Bildquelle: Sammlung Gabriel Isenberg (Bildquelle unbekannt)
Bildquelle: Sammlung Gabriel Isenberg (Bildquelle unbekannt)

Zusammen mit der evangelischen Thomaskirche (Architekt: Heinrich Heidsiek) in Kempen wurde am 17. Juli 1910 auch die Orgel aus der Werkstatt Paul Faust in Barmen eingeweiht. Das Werk hatte 14 Register auf pneumatischen Kegelladen und fügte sich mit seiner vom Kirchenarchitekten entworfenen Gestaltung in die Raumarchitektur perfekt ein. Ein Luftangriff am 10. Februar 1945 beschädigte Kirche und Orgel nachhaltig. Das abgängige Instrument wurde schließlich durch eine kleine Orgel der Fa. Leon Verschueren (Heythuysen/NL) mit sechs Registern ersetzt – eine Minimallösung, die in der damaligen finanziellen Situation der Gemeinde begründet lag.

Im Zusammenhang mit der 1987 eingerichteten hauptamlichen Kirchenmusikerstelle sollte die Kirche aber auch wieder eine adäquate Orgel erhalten. Für den Neubau wurde erneut die Fa. Verschueren beauftragt, die in Zusammenarbeit mit der Kantorin Brigitte Kröger eine Disposition entwickelte, die sich vom südholländischen Orgelbau des 16. und 17. Jahrhunderts mit seinem starken französischen Einfluss (z. B. bei Andries Severijn) inspirieren ließ. Die Einweihung des fertigen Instruments erfolgte am 22. September 1991.

Das selbsttragende Eichengehäuse ist klar in Hauptwerk, Brustwerk und Pedal (in den beiden Außentürmen) gegliedert. Mit den einarmigen Klaviaturen und der hängenden Traktur ist ein besonders sensibles Spiel möglich. Die Windversorgung erfolgt über einen Keilbalg, der Tremulant ist als Kanaltremulant gebaut. Die ungleichstufige 1/8-Komma-Stimmung verleiht dem Klangbild der Orgel eine besondere Note. Die Bass/Diskant-Trennung der Zungenregister liegt bei c¹/cis¹.

2018 erfolgte im Anschluss an eine umfassende Kirchenrenovierung eine Reinigung, Generalüberholung und Nachintonation der Orgel durch die Erbauerfirma.

I. HOOFDWERK | C–g³

Prestant 8'

Holpÿp 8'

Octaaf 4'

Fluit 4'

Quintfluit 3'

Sup. Octaaf 2'

Terts 1 3/5'

Mixtuur [4f.]

Trompet 8' B/D

H.W. + B.W.

II. BRUSTWERK | C – g³

Gedekt 8'

Fluit 4'

Nasat 3'

Octaaf 2'

Terts 1 3/5'

Cromhoorn 8' B/D

Tremulant

PEDAAL | C–f¹

Bourdon 16'

Octaaf 8'

Octaav 4'

Trompet 8'

H.W. + Ped.

B.W. + Ped.

 

 

 

Nachtegaal


Mechanische Schleiflade.

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D-47906 Kempen | Wachtendonker Straße 4


Quellen und Literatur: Walter Damm, Kempener Orgeln 1979-1999, in: Ute Gremmel-Geuchen (Hrsg.), Die König-Orgel der Kempener Paterskirche, Kempen 2000, S. 80–87 ⋄ Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Kempen (Hrsg.), Die neue Verschueren-Orgel in der Ev. Thomaskirche Kempen, Kempen 1991 ⋄ Eigener Befund.

Nr. 121 | Diese Orgel habe ich am 26.05.2001 besucht.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 27.10.2023.