Osterfeine, St. Mariä Himmelfahrt

Orgel von G. Christian Lobback (Neuendeich), 1982, mit Pfeifenwerk von Kröger (1870) und Fleiter (1931).


© Gabriel Isenberg, 27.07.2023
© Gabriel Isenberg, 27.07.2023

Fünf Jahre nach der Weihe der von Johann Bernhard Hensen aus Sögel entworfenen, neugotischen Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt in Osterfeine bei Damme am 2. Oktober 1865 erhielt sie ihre erste Orgel. Das im Herbst 1870 fertiggestellte Instrument war ein Werk der Orgelbauer J. B. Kröger & Söhne aus Goldenstedt mit 15 Registern auf zwei Manualen und Pedal.

Friedrich Fleiter (Münster) verwendete bei seinem Orgelneubau 1931 einige der Register von Kröger wieder. Das Instrument mit Freipfeifenprospekt hatte nun 21 Register (inkl. einer Transmission) auf zwei Manualen und Pedal auf pneumatischen Taschenladen.

1981/82 führte G. Christian Lobback aus Neuendeich bei Hamburg einen technischen Neubau durch, bei dem ein Großteil des Pfeifenwerks der Vorgängerorgel wieder Verwendung fand. Bordun 16' und Hohlflöte 8' sind noch von Kröger 1870, während Oktave 4' und Piffaro aus alten Registern der Orgel in Ramsloh (Haupt 1912) zusammengestellt wurden; der Prinzipal 2' im Hauptwerk ist das einzige neue Register von 1982. Das äußere Erscheinungsbild der Orgel blieb unverändert. Während der Spieltisch bei Fleiter an der linken Seite auf der Empore im 90°-Winkel zur Orgel stand, baute Lobback nun einen mechanischen Spieltisch zentral vor der Orgel unterhalb des Pfeifenprospekts. Im oberen, offenen Teil des Gehäuses stehen die Pfeifen von Haupt- und Pedalwerk, im rund zwei Meter nach hinten versetzten Untergehäuse ist das Brustschwellwerk untergebracht.

Reinigungen erfolgten 2000 und nach einem Schwelbrand in der Kirche erneut 2005 durch die Erbauerfirma.

Im Rahmen der Kirchensanierung nahm die Fa. Lobback, Inh. Dietmar Franke (Büren-Steinhausen) im Sommer 2023 eine Reinigung und Generalsanierung vor, bei auch der Spieltisch bis an die Emporenbrüstung vorgezogen wurde, um Platz für den Chor zu gewinnen. Dadurch sind die Werke nun auch für den Organisten vom Spieltisch aus ausgewogener zu hören.

In der Disposition der Fleiter-Orgel von 1931 war im Schwellwerk zusätzlich eine Vox coelestis enthalten, die bei dem technischen Neubau 1982 entfiel. Seit 2023 ist die Aeoline 8' im Schwellwer kschwebend gestimmt, was sowohl im Zusammenklang mit dem Liebl. Gedackt als auch mit den beiden Streichern im Hauptwerk eine gute Streicherschwebung ergibt.

I. HAUPTWERK | C–g³

Bordun 16'

Prinzipal 8'

Viola di Gamba 8'

Salicional 8'

Hohlflöte 8'

Oktave 4'

Prinzipal 2'

Mixtur 3f. 2'

Trompete 8'

Koppel II–I

II. SCHWELLWERK | C–g³

Geigenprinzipal 8'

Aeoline 8'

Liebl. Gedackt 8'

Flaute dolce 4'

Gemshorn 2 2/3'

Waldflöte 2'

Terz 1 3/5'

Oboe 8'

Tremulant

PEDAL | C–f¹

Subbaß 16'

Cello 8'

Piffaro 4' + 2'

Liebl. Posaune 16'

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade.

Bilder vor der Renovierung 2023:

Bilder nach der Renovierung 2023:

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D-49401 Damme-Osterfeine | Kirchstraße 8


Quellen und Literatur: Gabriel Isenberg, Die Orgeln des Südkreises Vechta, Examensarbeit, Damme 2011, S. 26–29 ⋄ Orgelakten im Pfarrarchiv Damme und im Offizialatsarchiv Vechta ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 309 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 03.11.2008 gespielt, sie ist eine meiner Dienstorgeln, an der ich seitdem mehrfach wöchentlich Gottesdienste begleite und auch Konzerte spiele.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 12.08.2023.