Kirchplatz • D-79664 Wehr
Im Jahre 1537 fielen die alte Wehrer Kirche und das Pfarrhaus einer Brandkatastrophe zum Opfer. Der danach errichtete Neubau wurde 1661 mit einem neuen barocken Hochaltar versehen. Wegen Baufälligkeit wurde ab 1777 eine neue Kirche gebaut, der aber wegen Baufälligkeit bis 1804 umgebaut und stabilisiert werden musste. Nach Plan des Architekten Paul Reber (Basel) ließ die politische Gemeinde Wehr 1892 den Kirchturm mit einer zweiten Zwiebelkuppel und einem Laternenaufsatz bereichern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Kirche aufgrund des Bevölkerungswachstums zu klein, so dass 1908 der Abbruch des alten Chorbaus erfolgte. Ein neues Querhaus kam hinzu (überhöht durch Vierungskuppel) sowie ein neuer Chorbau. 1909/10 baute man eine Vorhalle vor dem Turm und neue Altäre kamen in die Kirche. Eine grundlegende Innenrenovation erfolgte 1984-88.
Als die 1935/36 eingebaute Orgel immer deutlichere technische Mängel zeigte, und auch zur Begleitung einer kleineren Gemeinde im vorderen Teil des Kirchenschiffes, wurde eine neue Chororgel beschafft, deren Einweihung am 7. Juli 1991 stattfand. Das barock konzipierte Werk aus der Orgelbauwerkstatt Claudius Winterhalter (Oberharmersbach) hat 20 Register auf zwei Manualen und Pedal. Das Werk steht in einem teilweise originalen Gehäuse des markgräflich-badischen Hoforgelmachers Georg Markus Stein (Durlach). Auf dieses Gehäuse war Winterhalter in seiner Ausbildungszeit in Ludwigsburg gestoßen. Es ist vermutlich 1787/89 für eine Gemeinde in Nordbaden gefertigt worden.
Die Registerzüge befinden sich links und rechts neben den frontal eingebauten Manualklaviaturen. Die Koppeln sind als Fußtritte gebaut. Der Kanaltremulant wirkt auf beide Manualwerke. Die Stimmung ist ungleichschwebend nach Billeter angelegt.
I. Hauptwerk C – g³ |
II. Brustwerk C – g³ |
Pedal C – f¹ |
7 Principal 8’ 3 Rohrflöte 8’ 5 Quintadena 8’ 8 Octave 4’ 4 Spitzflöte 4’ 9 Superoctave 2’ 10 Mixtur IV 11/3’ 6 Trompete 8’ BW/HW |
11 Gedackt 8’ 12 Rohrflöte 4’ 15 Sesquialtera II 22/3’ 13 Principal 2’ 16 Quinte 11/3’ 14 Cymbel II/III 1’ 17 Vox humana 8’ Tremulant |
18 Subbaß 16’ 19 Octavbaß 8’ 20 Octave 4’ 1 Fagottbaß 16’ 2 Posaune 8’ HW/P BW/P
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© Gabriel Isenberg, 2009 / 2010