Tilburg, St. Jozef

Orgel von Gebr. Smits (Reek), 1893/94.


© Gabriel Isenberg, 04.08.2011
© Gabriel Isenberg, 04.08.2011

Die neugotische Basilika St. Jozef in Tilburg wurde in den Jahren 1872 bis 1889 nach einem Entwurf von Hendrik Jacobus van Tulder in zwei Bauphasen errichtet. Zunächst fand hier 1874 eine gebraucht angeschaffte Orgel (Wander Beekes, 1828) aus der ehemaligen Schuilkerk der Jesuiten in Utrecht Verwendung, die durch die Fa. Maarschalkerweerd & Zoon in Tilburg aufgestellt wurde. Das Instrument hatte 16 Register auf zwei Manualen und ein angehängtes Pedal.

Nach der endgültigen Fertigstellung der Kirche erfolgte 1893/94 der Bau der heutigen Orgel durch die Orgelbauwerkstatt Gebr. Smits aus Reek. Die Einweihung fand am 29. März 1894 statt.

Bemerkenswert ist die Verteilung der drei Manualwerke auf zwei Manualklaviaturen. Durch den Tritt „Combinatie Manuaal“ (eigentlich ein Sperrventil) wird das Hauptwerk ausgeschaltet, so dass auf dem I. Manual auch das Echowerk allein gespielt werden kann. Außergewöhnlich ist auch die Koppel vom I. an das II. Manual! Für den großen Kirchenraum war die Orgel recht zurückhaltend intoniert – hierin zeigt sich die Bestimmung als reines Begleitinstrument für die Liturgie, nicht als Konzertinstrument.

1955 erfolgte eine Renovierung durch die Werkstatt J. J. Elbertse & Zoon (Soest), bei der die Disposition umgestaltet wurde. Ziel der in den Jahren 1988–90 durchgeführten Restaurierung durch die Fa. Elbertse Orgelmakers (Soest) war die Rückführung auf den Ursprungszustand, wobei durch einige Veränderungen in der Mechanik und an den Windladen ein kräftigerer Klang und eine bessere Windstabilität erreicht wurde. Die Wiedereinweihung der restaurierten Orgel erfolgte am 18. Februar 1990 mit Ad van Sleuwen und Louis Toebosch an der Orgel. Die Disposition entspricht nun wieder der ursprünglichen Fassung von 1894, nur im II. Manual beließ man die Änderungen von 1955: Anstelle des originalen Bourdon 16' steht Principal 8', Octaaf 4' steht auf der Schleife von Violine 4' und Sesquialter ersetzt Flûte douce 4'. Dadurch gewinnt der Klang an Präsenz im Raum.

I. HOOFDWERK | C–g³

Prestant 16 Vt

Bourdon 16 Vt

Principal 8 Vt

Holpyp 8 Vt

Diapason 4 Vt

Quint 3 Vt

Octaaf 2 Vt

Plein Jeu [3f. 2']

Trompet 8 Vt

Clairon 4 Vt

I. ECHOWERK | C–g³

Fluit 8 Vt

Gamba 8 Vt

Voix-Céleste 8 Vt [ab fº]

II. POSITIEF | C–g³

schwellbar

Principal 8 Vt

Holpyp 8 Vt

Salicionaal 8 Vt

Octaaf 4 Vt

Flûte Octav.t 4 Vt

Piccolo 2 Vt

Sesquialter [2f. 1 1/3']

Fagot 16 Vt

Basson 8 Vt

Manuaal aan Positief [I auf II !]

PEDAAL | C–f¹

Violon 16 Vt

Subbas 16 Vt

Prestant 8 Vt

Holpyp 8 Vt

Octaaf 4 Vt

Bazuin 16 Vt

Trompet 8 Vt

Ventil

Manuaal aan Pedaal

Positief aan Pedaal


Combinatie Manuaal [HW], Combinatie Pedaal.

Mechanische Schleiflade.

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Quellen und Literatur: Tilburgse Orgels in Beeld, Tilburg 1993, S. 9–13 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 421 | Diese Orgel habe ich am 04.08.2011 im Rahmen der 59. Internationalen Orgeltagung der Gesellschaft der Orgelfreunde in 's-Hertogenbosch besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 23.09.2023.