Düffelward, St. Mauritius

Die Pfarrkirche St. Mauritius in Düffelward bei Kleve ist ein einschiffiger, neugotischer Bau aus dem Jahr 1852, erbaut nach den Plänen des Architekten Franz Pelzer aus Kleve. Die Orgel, die der renommierte Orgelbauer Wilhelm Rütter aus Kevelaer 1856 baute, ist bis heute nahezu unverändert erhalten.
Wie seinerzeit durchaus noch üblich, hat die Orgel kein selbständiges Pedalwerk, durch die geteilten Manualregister Bordun 16' und Trompete 8', deren Bassbereich genau dem Pedalambitus entspricht (bis gº), ist aber in gewisser Weise dennoch eine separate Registrierung des Pedals möglich. Ungewöhnlich ist die Konstruktion der Prospektpfeifen als Holzattrappen – anders als lange angenommen stammen sie tatsächlich original von Rütter und sind nicht etwa wie an anderen Orten erst nach den Pfeifenablieferungen des Ersten Weltkriegs eingesetzt worden.

Nachdem der Zahn der Zeit an der Orgel seine Spuren hinterlassen hatte und das neugotische Gehäuse in nachkonziliarer Zeit seines Zierrats beraubt worden war, nahm die Orgelbauwerkstatt Fleiter aus Münster 1993 eine vorbildliche Restaurierung vor. Dabei wurden Orgel und Gehäuse komplett wiederhergestellt. Etliche vom Holzwurm befallene Pfeifen mussten nach vorhandenem Vorbild neu angefertigt werden, das durch Stimmschäden teils arg in Mitleidenschaft gezogene Metallpfeifenwerk wurde ebenfalls komplett überarbeitet. Die fehlenden Schnitzereien des Gehäuses wurden nach dem Vorbild der Rütter-Orgel in Till rekonstruiert. Und die im Laufe der Zeit entfernte Trompete 8' musste nach dem Vorbild der Rütter-Orgel in Wissel neu angefertigt werden. Die Orgel ist im Kammerton a¹ = 430 Hz gestimmt.

Im Zusammenhang mit dem schönen, ebenfalls in den 1990er-Jahren renovierten Kirchenraum stellt die Düffelwarder Rütter-Orgel ein Denkmal von besonderem Wert dar.