Diepholz, St. Nicolai

Orgel von Karl Schuke (Berlin), 1980, im Gehäuse der Orgel von Johann Christoph Heeren (Gottsbüren), 1809.


© Gabriel Isenberg, 10.05.2010
© Gabriel Isenberg, 10.05.2010

Im Anschluss an eine umfassende Kirchensanierung und -erweiterung in den 1650er-Jahren erhielt die St.-Nicolai-Kirche in Diepholz 1657 die erste Orgel, erbaut durch den Orgelbauer und Lehrer Arp Schnitgers Berendt Hus (Glückstadt). Das auf einer Empore auf der Südseite gegenüber der Kanzel errichtete Instrument hatte 16 Register auf Springladen, verteilt auf zwei Manuale und Pedal.

Das baufällige Kirchengebäude wurde 1800 abgerissen und 1802–06 durch einen klasszistischen Neubau ersetzt. Die alte Orgel kam 1800 nach Brockum, wohin sie durch Georg Heinrich Quellhorst versetzt wurde; dort hatte sie bis 1834 Bestand. 1809 erhielt die neu erbaute lutherische Nicolai-Kirche in Diepholz eine neue Orgel von Johann Christoph Heeren aus Gottsbüren. Hinter den klassiszistischen Prospekt setzte die Fa. Faber & Diener (Salzhemmendorf) 1929 ein pneumatisches Werk mit 31 Registern und drei Manualen. 1962/63 erfolgte ein technischer Neubau durch die Fa. Emil Hammer (Hannover); das Firmen-Opus 1532 hatte 33 Register auf drei Manualen und Pedal.

Bei einem Brand am 27. Oktober 1976 wurde das Innere der Kirche schwer beschädigt und damit auch die Orgel zerstört. Nach der Wiederherstellung der Kirche wurde auch eine neue Orgel aufgestellt: ein Werk der Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke, fertiggestellt 1980. Die Orgel ist im historischen Gehäuse von 1809 untergebracht, die 30 Register umfassende Disposition orientiert sich an historischen Vorbildern. Im Herbst 2004 erfolgte im Rahmen einer Kirchenrenovierung eine Generalreinigung und Überholung.

Die Spielanlage ist in die Orgelfront integriert. Auf beiden Seiten sind die Registerzüge untereinander angeordnet. Die Koppelzüge müssen im gezogenen Zustand eingehakt werden. Der Zug mit der Beschriftung „Kalkant“ ist der Motor-Zug.

I. HAUPTWERK | C–g³

Bordun 16’

Principal 8’

Gemshorn 8’

Koppelflöte 8’

Oktave 4’

Gedacktflöte 4’

Nassat 2 2/3’

Oktave 2’

Mixtur 4–6f.

Cornett 4–5f. ab gº

Trompete 8’

Vox humana 8’

Koppel II–I

II. OBERWERK | C–g³

Gedackt 8’

Quintadena 8’

Principal 4’

Rohrflöte 4’

Waldflöte 2’

Quinte 1 1/3’

Sifflöte 1’

Sesquialtera 2f.

Scharff 4f.

Krummhorn 8’

Tremulant I+II

PEDAL | C–f¹

Subbaß 16’

Principal 8’

Gedackt 8’

Oktave 4’

Hintersatz 4f.

Posaune 16’

Trompete 8’

Schalmei 4’

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade.

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D-49356 Diepholz | Lange Straße 28


Quellen und Literatur: kirchengemeindelexikon.de [28.06.2023] ⋄ Werkliste Orgelbau Emil Hammer (Hannover/Arnum) ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 373 | Diese Orgel habe ich am 10.05.2010 zum ersten Mal gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 28.06.2023.